Über den Bericht
Die ERIF Sinterklaas Marken- und Produktstudie wurde 2015 gestartet, um zu bewerten, wie verschiedene (niederländische) Geschäfte und Marken den Zwarte Piet-Charakter auf ihren Verpackungen und Anzeigen darstellen. Das Hauptziel war es, einen Weg zu finden, die Entwicklung der Figur aus kommerzieller Sicht zu verfolgen und ihre sich ändernde Rolle im Festival zu untersuchen. Die Berichte demonstrieren eine soziale Marktforschung, fungieren aber auch als Archiv des Anti-Rassismus-Aktivismus, der in den Niederlanden im letzten Jahrzehnt stattgefunden hat, da unsere Berichte die kulturellen – und anschließenden kommerziellen – Veränderungen als Reaktion auf diese Kampagnen von Jahr zu Jahr veranschaulichen.
Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
In diesem Jahr veröffentlichen wir unsere siebte Ausgabe dieser Längsschnittstudie, bei der wir neben qualitativen Beobachtungen im Geschäft auch quantitative Online-Datenerfassungsmethoden anwenden. Wir verwenden ein Notensystem, um die zahlreichen Versionen der (Zwarte) Piet-Figur in einer Vielzahl von Geschäften und Marken aufzuzeichnen. Einige der wichtigsten Ergebnisse, auf die im diesjährigen Bericht näher eingegangen wird, sind:
- das anhaltende Vordringen von Weihnachten und Halloween in Sinterklaas;
- Wir sehen eine größere Vielfalt bei den Personen, die die Charaktere Sinterklaas und Piet darstellen, da Erwachsene und Kinder mit unterschiedlichem Hintergrund in zahlreichen Werbekampagnen und auch in den Produkten selbst in beiden Rollen vertreten sein können;
- Geschäfte verstecken ihre Piet-bezogenen Produkte vor der allgemeinen Sinterklaas-Suche im Internet, daher haben wir unsere Methodik geändert, um dies anzugehen
- Das Auftauchen von „Sneaky Piet“ (heimliche Piet) – eine Version der Figur, die wir in allen vorherigen Berichten eingefangen haben, die aber in letzter Zeit an Popularität zu gewinnen scheint;
- Wir bemerken eine häufigere Verwendung von „Brownface“ als Marker für Rassenunterschiede in bestimmten Produkten, die wir dennoch als „Blackface“ einstufen, da es die gleichen Absichten der rassischen Nachahmung hat und den gleichen Effekt erzeugt;
- Nach einem Jahrzehnt des Protests und der Debatte erwarteten wir stärkere Trends, aber unser Datensatz ist immer noch so komplex wie in früheren Berichten und zeigt anhaltende gesellschaftliche Verwirrung und Unsicherheit darüber, ob und wie der Piet-Charakter aufgenommen werden soll.
Kontaktiere uns
Für weitere Informationen zu diesem Bericht wenden Sie sich bitte an Bel Kerkhoff-Parnell und/oder Martijn Kerkmeijer unter info@erifonline.org
Über ERIF
Die 2013 gegründete European Race and Imagery Foundation (ERIF) hat sich zum Ziel gesetzt ein zugehöriges Europa zu erreichen. Wir beleuchten und kritisieren dominante Narrative von Zugehörigkeit und rassistischer Bilder und bildlicher Darstellung und verstärken Geschichten von Widerstand und Befreiung. Durch unsere Aktivitäten wirken wir dem Mainstream-Antirassismus entgegen, der die Geschichte, den Glauben und die Kreativität von schwarze und farbige Menschen vernachlässigt. In dieser Perspektive produziert ERIF Veranstaltungen (Konferenzen und Workshops), Social-Media-Kampagnen (z. B. unsere Quotes of Resistance-Kampagnen), online Inhalte (Blogbeiträge und Toolkits) und Forschungsprojekte und Publikationen (z.B. der jährliche Sinterklaas-Bericht und eine Sonderausgabe für das Darkmatter Journal über Blackface in Europa), mit dem Ziel der Verstärkung, Verbindung über Ländergrenzen hinweg und Erleichterung der Zugänglichkeit von Antirassismus-Bemühungen durch Aktivisten, Wissenschaftler, Künstler und (Nicht-)Bürger.